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1318. April 13. Glogau.

Yd. Aprilis.

Mechthild, Herzogin von Schlesien und Herrin zu Glogau, verreicht mit Zustimmung ihrer Söhne, der Herzöge Heinrich und Johann, die untere Mühle am Flusse Winsvort (Weissfurth?) auf den Gütern des Nikolaus von Bischofswerde mit dem daranliegenden Fischteich und der Wiese sowie einen halben Scheffel Roggen wöchentlich auf der oberen Mühle im Dorfe Brega (Brieg unweit von Glogau) dem Vikar des von ihrem Kaplan Dietrich, Propst zu Szprotawa, miasto i siedziba gminy, pow. ¯agañ - Sprottau, Stadt und der Sitz der Gemeinde, Kr. Sagan., in der Marienkirche bei Glogau gestifteten Martinsaltars, ferner damit er behufs persönlicher Residenz leben könne, die Mühle in Rethcou (Rettkau, südöstlich von Glogau) und 3 Vierdung j. Z. auf der unteren Mühle in Herrendorf (Herrndorf unweit von Glogau) bei der Schenke gegenüber dem Schulzenhofe. Das Patronatsrecht bleibt nach dem Tode des genannten Propstes ihrer Herrschaft. Der Bischof Heinrich von Breslau bestätigt, wie von anderer Hand dazu gefügt worden ist, durch Anhängung seines Siegels diese Schenkung.

Z.: Schybco Grello, Werner von Deyr (Dyrhn), Svato von Svinin (Schweinichen), Prseczslaus de Reynhardisdorf (Rinnersdorf, Kr. Lüben?), Otto von Lintbach, ausgefertigt von der Herzogin Protonotar Erinbert.


Or. im Bresl. Domarch., Glogauer Domurkunden. An der Urkunde hängen an Pergamentstreifen von links an ein nicht mehr zu erkennendes kleines Siegel, jedenfalls das der Herzogin Mechthildis, in hellrothem Wachs, dann das dritte Siegel des Bischofs Heinrich, dann nur noch der Pergamentstreifen, an dem das Siegel des Herzogs Heinrich hing, und schliesslich das kleine Adlersiegel des Herzogs Johann mit der Umschrift S. JOHANNIS DUCIS GLOGE †.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.